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Petra Scheffknecht über die Jugendarbeit im Lebensraum Vorderland

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Seit September 2001 engagiert sich Petra Scheffknecht als Jugendarbeiterin für den Lebensraum Vorderland. Die "VN"-Heimat sprach mit ihr über ihre Motivation, über Erreichtes, aktuelle Projekte und zukünftige Vorhaben.

"VN"-Heimat: Wie viele Jugendliche gibt es im Lebensraum Vorderland?

Scheffknecht: Im Alter von 12 bis 18 Jahren gibt es 1316 Jugendliche.

"VN"-Heimat: Was sehen Sie als vorrangiges Anliegen in Ihrer Arbeit?

Scheffknecht: Ansprechpartner sein für die Jugendlichen und deren Lebenswelt(en), ihnen Raum und Zeit geben.

"VN"-Heimat: Gibt es einen Unterschied zwischen dem Lebensraum Vorderland und anderen Vorarlberger Orten?

Scheffknecht: Im Lebensraum Vorderland engagieren sich acht Gemeinden gemeinsam für die sozialen Belange. Der Sitz ist das Sozialzentrum in Röthis. Die Gemeinden sind die Auftraggeber für die Offene Jugendarbeit. Das Sozialzentrum der Arbeitgeber. In einer ländlichen Gegend ist das ehrenamtliche Engagement leichter zu finden als im Städtischen. Aus diesen Gründen ist eine weitest gehende Mitbestimmung der Betroffenen möglich.

"VN"-Heimat: Was wünschen sich die Jugendlichen?

Scheffknecht: Meiner Erfahrung nach gibt es nicht „die Jugendlichen“. Ihre Bedürfnisse und Anliegen sind sehr unterschiedlich und die Liste würde unendlich. Spontan fällt mir ein: jugendgerechter Veranstaltungssaal für private Feste wie Geburtstag oder Klassenparty, Proberäume für Jugendbands, bessere Anbindung an den öffentlichen Verkehr am Abend und am Wochenende, „erlaubte“ Treffpunkte im Ort - vor allem im Sommer.

"VN"-Heimat: Was sind derzeit laufende Projekte von Ihnen?

Scheffknecht: Ein umfangreiches Projekt in Zusammenarbeit mit Supromobil und Sozialmedizinischer Dienst der Caritas steht kurz vor dem Start: „_b.reit___ Drogenprävention im Lebensraum Vorderland“. Hier geht es um Sensibilisierung und nachhaltige Bewusstseinsveränderung zum Thema Alkohol- und Drogenkonsum. Damit eine Veränderung passieren kann, werden nicht nur die Jugendlichen angesprochen und die Veranstaltungen auch nicht nur über die Jugendtreffs angeboten. Es ist wichtig, dass sich auch Eltern, Schule, Vereine, Gastronomie und Handel und die Gemeindeverantwortlichen um dieses Thema kümmern. Im Rahmen von „_b.reit___“ finden sie daher Unterstützung und Informationen durch fachliche Begleitung. Ansonsten gibt es die dezentralen Jugendtreffs mit den ehrenamtlichen Teams. Das Angebot richtet sich immer nach den Ideen und dem Engagement der Jugendlichen.

"VN"-Heimat: Was finden Sie schön an Ihrer Arbeit?

Scheffknecht: Den Einsatz und das Engagement der Jugendlichen, der Erwachsenen in den Teams und der Gemeindeverantwortlichen. Die Vielfalt und überhaupt die Möglichkeiten an Austausch, Erfahrung und Beziehungen, die daraus entstehen.

"VN"-Heimat: Gibt es auch „mühsame“ Momente?

Scheffknecht: Ja, immer dann, wenn ich nach einem „Kollegen“ schreie. Es gibt nach gut zwei Jahren Aufbauarbeit inzwischen Bereiche, die eine Person allein nicht mehr bewältigen kann. Sobald Jugendgruppen aus dem Jugendtreff-Betrieb rauswachsen, sind sie für mich nicht mehr erreichbar. Ich muss eigentlich alle Bereiche, die gruppenspezifisch betreut werden sollen, vernachlässigen.

"VN"-Heimat: Sind Sie zufrieden mit Ihrer derzeitigen Arbeitssituation?

Scheffknecht: Ja, es macht sehr viel Spass. Vor allem, wenn ich sehe, wie die Jugendlichen sich wohl fühlen.

"VN"-Heimat: Ihre Wünsche für die Zukunft?

Scheffknecht: Tja, die Fee erfüllt immer drei, oder? Also da wäre 1. dass die Jugendlichen sich nach wie vor für ihre Anliegen einsetzen, 2. dass die Gemeinde­verantwortlichen und die Landesregierung nach wie vor ihre Mittel zur Verfügung stellen, um die Anliegen umsetzen zu können und 3. dass aus dem Umsetzen ein Miteinander und Füreinander entsteht.

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Persönliche Factbox:

Geboren am: 7.7.1964
Familienstand: geschieden, ein Sohn
Hobbies: Lesen, Film, Natur, Freunde
Lieblingsgetränk: Tee
Lieblingsessen: Gemüse in allen Variationen
Motto: Respekt vor anderen leben